Zum Schuljahr 2010/11 wurde die Gudrun-Pausewang-Schule in den Bund der ganztägig arbeitenden Schulen im Profil 1 aufgenommen. Seitdem bieten wir an fünf Wochentagen von 7:30 h bis 16:15 h eine Hausaufgabenbetreuung, Fördermaßnahmen und erweiterte Angebote im Wahl- und Freizeitbereich an. Die Kinder haben die Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen. Die Teilnahme an diesen Angeboten ist freiwillig. Das konkrete pädagogische Konzept ist im Schulprogramm verankert und von der Schulaufsichtsbehörde genehmigt worden.
Die Betreuungsmöglichkeit wird von Beginn an von etwa einem Drittel unserer Schülerinnen und Schüler wahrgenommen. Wir gewährleisten, dass Kinder, deren Eltern berufstätig sind, einen klar strukturierten Tagesablauf haben, eine Mittagsverpflegung erhalten, ihre Schulaufgaben zuverlässig anfertigen, durch diverse Angebote in ihrer Freizeit angeregt werden und somit ihre Schule auch an den Nachmittagen als Lebensraum wahrnehmen, wodurch das soziale Lernen und Miteinander gefördert werden.
Die Betreuung der Kinder erfolgt durch freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die ab 12:00 h täglich im Einsatz sind, um die Schüler und Schülerinnen in Empfang zu nehmen, deren Unterricht um diese Zeit endet. Ab 13:00 h bis 16:15 h sind zwei Betreuungskräfte anwesend. Die Kinder halten sich bis zum Beginn des Mittagessens in der reichlich mit Spielen und Büchern ausgestatteten Mediothek auf, wo sie entweder spielen oder bereits mit ihren Hausaufgaben beginnen können.
Das Mittagessen wird angeliefert und von einer Ausgabekraft gegen 13:00 Uhr ausgegeben. Um diese Uhrzeit sind auch alle Schüler und Schülerinnen anwesend, die nach in der 6. Stunde aus dem Unterricht gekommen sind. Einige Kinder haben vorab geholfen, den Tisch zu decken, nach dem Händewaschen nehmen dann alle ihre Plätze ein und sprechen gemeinsam einen Tischspruch. Die Mensa wird nach dem Essen auch als Arbeitsraum genutzt, in dem die Kinder ihre Hausaufgaben anfertigen. Die Hausaufgabenzeit ist, nach einer kurzen Bewegungspause, zwischen 14:00 h und 15:00 h angesetzt. Danach ist Spielzeit auf dem Hof oder in der Mediothek. Das Kursangebot, das jedes Jahr neu aufgelegt wird, ist als erweitertes Angebot zu verstehen, das auch Kinder besuchen können, die nicht in der Mittagsbetreuung angemeldet sind.
Die tägliche Betreuung endet derzeit um 16:15 h. Für die Kinder aus den umliegenden Ortsteilen fährt ein Bus, der sie zurück zu ihren Wohnorten bringt.
Durch den Nachmittagsbetrieb gewann die Schule ein neues Profil, das für berufstätige Eltern durchaus attraktiv ist.
Zum Schuljahr 2021/22 soll unser Ganztagsangebot erweitert werden. Beantragt wird die Aufnahme in Profil 2 und damit auch eine erweiterte zeitliche Betreuung bis 17:00 h.
Die Gudrun-Pausewang-Schule in Maar wird derzeit von 98 Schülerinnen und Schülern besucht. Die Kinder kommen aus Maar und aus den umliegenden Dörfern Wallenrod, Reuters und Wernges. Auch einige Kinder aus der Kreisstadt Lauterbach gehen hier zur Schule. Insgesamt 34 Schülerinnen und Schüler nutzen derzeit das Ganztagsangebot, für das die Schulleiterin sowie eine Planungsgruppe aus dem Kollegium und den Mitarbeiterinnen im Nachmittag verantwortlich zeichnen. Im Folgenden wird dargestellt, wie das Ganztagsangebot in Profil 2 optimiert werden soll.
Verzahnung von Vor- und Nachmittag
Neben den Betreuungskräften soll zusätzlich auch Lehrpersonal zum Einsatz kommen, um so eine bessere Verknüpfung zwischen dem Unterricht am Vormittag und den Nachmittagsangeboten zu gewährleisten. Die Aufstockung beträgt 25 Prozent einer Lehrerstelle, das sind insgesamt sieben Schulstunden.
Durch den Einsatz von Lehrkräften soll das Bildungs-, Förder-, Betreuungs- und Freizeitangebot unter Berücksichtigung der Heterogenität unserer Schülerschaft verbessert werden.
Soziales Miteinander und Lernen
Das Ganztagsangebot gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Schule als Lebensraum wahrzunehmen, der über die reine Unterrichtszeit hinausreicht. Das gemeinsame Lernen, Spielen und Essen erzeugt Zusammenhalt und eine nahezu „familiäre“ Struktur, in der die Kinder sich aufgehoben und geborgen fühlen können.
Durch den zusätzlichen Einsatz von Lehrkräften im Nachmittag wollen wir die Kooperation mit den Betreuungskräften intensivieren und so für einen kompetenten pädagogischen Austausch und ein verbessertes Lernklima sorgen.
So beabsichtigen wir, die Qualität der Hausaufgabenbetreuung durch ein Nachhilfeangebot zu erhöhen, die Schüler und Schülerinnen bei der Benutzung digitaler Medien zu unterstützen und im Sinne eines gesundheitsförderlichen Schullebens auch ein zusätzliches Bewegungsangebot ins Leben zu rufen.
Die räumlichen Möglichkeiten und Materialien für die freie Arbeit und ein selbstständiges Lernen sind ausreichend vorhanden und werden regelmäßig erweitert und erneuert.
Kooperation
Seit Jahren kooperieren wir mit außerschulischen Partnern. Hierzu gehören die Kirche, der Landfrauenverein, der Turnverein, die Musikschule, der Hohhausverein Lauterbach, der Verein Alt und Jung, die Stadtbücherei sowie das zuständige Jugendamt in der Struktur der „Sozialen Lebensräume“. Durch diese Zusammenarbeit ist ein erweitertes Angebot möglich.
Zusätzlich halten wir ein Kursangebot vor, das jedes Jahr neu aufgelegt wird. Es ist als erweitertes Angebot zu verstehen, das auch Kinder besuchen können, die nicht im Ganztag angemeldet sind. Zu Schuljahresbeginn können sie sich in Kurse einwählen, die engagierte Menschen anbieten. Hierzu gehören etwa Knüpfen, Arbeiten mit Schafwolle, Basteln, Sport, Werken, Arbeit mit Therapiehunden, Aktionen im Schulgarten, Werken (siehe hierzu unser Angebotsheft für das Schuljahr 2020/21).
Elternmitwirkung
Auch Eltern können sich an der Entwicklung der Ganztagsschule beteiligen. Die Jahresplanung wird auf einem Elternabend zum Schuljahresbeginn bekannt gegeben und besprochen, auch der Förderverein bringt sich in die Planung und Umsetzung von Vorhaben ein.
Die Eltern haben die Möglichkeit, selbst kreative Angebote für die Kinder zu machen und sich so aktiv einzubringen. Auch die eine oder andere Spende in Form von Obst oder Naschereien ist immer willkommen und wird auch gerne erbracht.
Die Schulkonferenz und die Schulelternbeiräte werden regelmäßig informiert und können sich ihrerseits mit Entwicklungs- und Veränderungsvorschlägen einbringen.
Rhythmisierung
Unser Ganztagskonzept sieht einen Wechsel von Arbeits- und Entspannungsphasen vor, der sich wie folgt gestaltet:
Erste Unterrichtseinheit: 7:35 Uhr bis 9:05 Uhr
Erste große Pause: 9:05 Uhr bis 9:20 Uhr
Gemeinsames Frühstück: 9:20 Uhr bis 9:35 Uhr
Zweite Unterrichtseinheit: 9:35 Uhr bis 11:00 Uhr
Zweite große Pause: 11:00 Uhr bis 11:15 Uhr
Dritte Unterrichtseinheit: 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr
Betreuungsbeginn: 12:00 Uhr
Freies Spiel: 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Mittagessen: 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Bewegungspause: 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Hausaufgabenzeit: 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Freies Spiel: 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Für Schüler und Schülerinnen, die sich in das zusätzliche Kursangebot eingewählt haben, kann die Lern- und Hausaufgabenzeit flexibel gestaltet werden.
Räumlichkeiten und Ausstattung
Für die Ganztagsbetreuung steht das gesamte Schulgelände zur Verfügung. Die Betreuung am Nachmittag findet im Wesentlichen in der Mensa als Ess- und Hausaufgabenraum und in der Mediothek als Spiel- und Ruheraum statt. Für zusätzliche Angebote können der Werkraum, die Schulbibliothek, die Sporthalle, die Aula, die Schulküche oder auch andere Klassenräume genutzt werden. Bei schönem Wetter sind der große Schulhof und der Sportplatz ideale Spielgelände. Rutsche, Schaukel, Klettergerüste und Kleinspielgeräte stehen zur Verfügung.
Mittagessen
Das Mittagessen bekommen wir von einem örtlichen Anbieter für 3,70 Euro pro Mahlzeit angeliefert. Es wird von einer Ausgabekraft, die vom Vogelsbergkreis eingestellt wurde, ausgegeben. Die Essensmärkchen hierfür können die Kinder in der Schule kaufen. Das Essen ist ausgewogen und ausreichend. Der Caterer sorgt seinerseits – über eine Befragung der Schülerinnen und Schüler sowie über die regelmäßige Rückmeldung der Essensausgabekraft über die Qualität und Menge der Mahlzeiten – für die Evaluation seines Angebotes.
Wir achten darauf, dass die Kinder vor der Einnahme des Essens ihre Hände waschen. Im Sinne einer angemessenen Esskultur beginnen alle gemeinsam mit dem Essen, indem vorher ein Tischspruch gesprochen wird. Die Kinder lernen, sich bei Tisch angemessen zu verhalten. Für das Tischdecken und Abräumen sind Dienste eingeteilt.
Weitere Entwicklung und Evaluation
Das Ganztagsprogramm der Schule wird jährlich evaluiert und weiterentwickelt, um das Spektrum der Angebote zu erweitern oder gegebenenfalls zu verändern. Für kritische Bestandsaufnahmen und den pädagogischen Austausch finden mehrmals im Schuljahr nach Bedarf Treffen mit den zuständigen Koordinatoren und Koordinatorinnen sowie mit Eltern statt. Auch die Schülerinnen und Schüler können ihre Wünsche und ihre Kritik selbstverständlich einbringen.
Die zusätzlichen Nachmittagsangebote werden jährlich neu zusammengestellt. Das inhaltliche und zeitliche Kursangebot sowie die Anzahl der Kurse hängen jeweils davon ab, wie viele Menschen sich kreativ in unserer Schule einbringen möchten.